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Holzpellets – günstig, komfortabel, umweltschonend

Pellets sind preislich stabil und deutlich günstiger als Heizöl oder Erdgas.
In Zeiten von Klimawandel und Knappheit an fossilen Brennstoffen geht der Trend eindeutig zum energieeffizienten und regenerativen Heizen. Holz als Reststoff der Holzindustrie wird in Form von Pellets in Pelletkesseln oder Pelletöfen verwendet, um nachhaltig und umweltschonend zu heizen. Der Baufuchs sprach dazu mit Karl Felder von der Firma Beikircher, dem größten Pelletshändler Südtirols.

Holzpellets dürfen  nicht  in normalen Holzherden, Kachelöfen oder Scheitholzkesseln  verfeuert werden

Holzpellets dürfen nicht in normalen Holzherden, Kachelöfen oder Scheitholzkesseln verfeuert werden

Baufuchs: Wie nachhaltig ist die Verwendung von Holzpellets wirklich?

Karl Felder
Karl Felder

Karl Felder: Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der in unseren heimischen Wäldern in großen Mengen vorkommt. Dadurch ergeben sich kurze Transportwege und zudem bleibt die Wertschöpfung in Südtirol. Ein weiterer, wichtiger Aspekt ist die kohlendioxydneutrale Verbrennung von Holz: bei der Verbrennung wird nur soviel Kohlendioxyd freigesetzt, wie das Holz in der Wachstumsphase aufgenommen hat. Der Einsatz von Pelletsheizungen ist damit ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz!

Baufuchs: Kann der Bedarf an Holzpellets in Zukunft auch bei steigender Nachfrage gedeckt werden?
Wie schon gesagt, ist Holz ein nachwachsender Rohstoff und ist somit nicht begrenzt wie Heizöl oder Erdgas. Mitteleuropa ist reich an Wäldern: Jedes Jahr wächst mehr Holz nach, als dem Wald entnommen wird. Die Produktionskapazitäten für Holzpellets werden alljährlich erhöht. Derzeit könnten bereits deutlich mehr Pellets produziert als verheizt werden. Auch die Lagerkapazitäten bei Herstellern Händlern sind deutlich gestiegen, sodass die Versorgung auch an kalten Wintertagen garantiert werden kann. Wir sehen also eine gesicherte Zukunft für die Holzpellets!

Baufuchs: Folgt der Pelletspreis dem Sog des Ölpreises?
Wer eine Pelletheizung einbauen will, ist natürlich an der Preisentwicklung des Brennstoffs interessiert. Derzeit kosten Pellets - bezogen auf die Energieausbeute - weniger als die Hälfte von Erdöl oder Erdgas. Wir sind zwar keine Hellseher, aber trotzdem wagen wir die Prognose, dass die Preise in den nächsten Jahren relativ stabil bleiben. Schon die Vergangenheit hat bewiesen, dass sich die Pellet-Preise völlig unabhängig von den fossilen Energieträgern entwickelt haben. Es gibt also keinen Einfluss von politischen Ereignissen im Nahen Osten, von der Weltwirtschaftskrise oder von Wechselkursschwankungen, wie es etwa beim Ölpreis der Fall ist.

Baufuchs: Was benötige ich, um Holzpellets verfeuern zu können?
Holzpellets dürfen nicht in normalen Holzherden, Kachelöfen oder Scheitholzkesseln verfeuert werden. Sie können nur in einem Pelletkaminofen oder mit einem Pelletzentralheizungsofen verheizt werden. Für kleine Jahresmengen bis 2000 Kilogramm gibt es die praktischen Pelletssäcke zu 15 Kilo, bei einem Jahresverbrauch über 2000 Kilo empfiehlt sich, die Pellets in loser Form zu lagern. Mit einem Pelletlager im Keller haben Sie eine gesicherte, kostengünstige Energieversorgung für den ganzen Winter. Automatisierte Heizsysteme bedeuten viel Komfort; der geringe Ascheanfall und die kundenfreundliche Technik sorgen zudem für Sauberkeit und minimalen Aufwand bei der Wartung der Pellet-Anlage.

Holzpellets

Holzpellets dürfen  nicht  in normalen Holzherden, Kachelöfen oder Scheitholzkesseln  verfeuert werdenHolzpellets sind ein zu stäbchenförmigen Pellets gepresstes Brenmaterial aus Holz. Rohstoff der Holzpellets sind Säge – und Hobelspäne. Diese werden getrocknet und von Verunreinigungen befreit. Danach werden sie in Mühlen auf eine gleichmäßige Größe gebracht und weiter unter hohem Druck zu den Pellets verpresst.

Baufuchs: Was muss man bei der Errichtung eines Pelletslagers beachten?
Ein gut gestalteter Pellet-Lagerraum spielt eine wichtige Rolle, damit die Pellets ihre Qualität behalten. Der größte Feind von Pellets ist die Feuchtigkeit: feuchte Wände oder undichte Kellerdecken müssen vorher unbedingt saniert werden. Hohe Luftfeuchtigkeit spielt hingegen keine Rolle.
Die Lagerraum-Wände müssen stark genug ausgeführt werden, da die Pellets einen großen Seitendruck erzeugen. Zwölf Zentimeter dicke Hohlloch-Ziegelwände oder einschalige Holzwände sind zu schwach!
Der Raum muss luftdicht sein. Für das Befüllen mit Pellets wird ein Stutzen zum Einblasen der Pellets, ein anderer zum Absaugen von Luft und Staub benötigt. Die beiden sollen leicht zugänglich an der Außenmauer angebracht werden. Die Befüll-Leitung, über die die Pellets in den Lagerraum gelangen, soll aus Metall sein. Um Funkenbildung beim Einblasen zu vermeiden, soll die Leitung geerdet werden. Eine Prallschutzmatte gegenüber dem Einblasrohr sollte den Flug der Pellets sanft abbremsen.

Baufuchs: Gibt es Alternativen zu selbstgebauten Pelletslagern?
Ja, mittlerweile gibt es eine Reihe von Pellets-Lagersystemen, die in der Regel etwas teurer sind, aber dafür große Vorteile gegenüber einem selbst gebauten Pelletslager haben:
sie können schnell und einfach aufgestellt werden und haben ideale Eigenschaften für die schonende Lagerung. Zudem wird jede Staubentwicklung vermieden.
Pelletlagersysteme werden zum Teil von Heizkesselherstellern angeboten.

Baufuchs: Wie werden die Pellets geliefert?
Um Holzpellets kostengünstig zu Ihnen nach Hause liefern zu können, werden immer größere Lastwagen eingesetzt. Leider müssen wir immer wieder feststellen, dass die Kunden bei der Planung des Hauses oder bei der Gartengestaltung nicht an die Pelletsanlieferung gedacht haben. Um mit den Standard-Lastwagen liefern zu können, muss die Zufahrt mindestens drei Meter breit, vier Meter hoch und für ein Gesamtgewicht von mindestens 24 Tonnen ausgelegt sein. Der Standplatz des Lastwagens darf vom Pelletslagerraum nicht mehr als 40 Meter entfernt sein.


Diesen Artikel finden Sie auch im gedruckten Baufuchs 2013


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