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Elektrosmog

messen – beurteilen – verringern

Es ist unbestritten, dass Elektrosmog mit seinen elektrischen und magnetischen Feldern aus der Hausinstallation oder externen Verursachern Elektrostress für den Menschen erzeugt. Dieser sog. Elektrostress kann beim Menschen zu körperlichen oder geistigen Erkrankungen führen. Auffallend sind unter anderem Schlaflosigkeit, Nervosität, Immunschwäche, Konzentrationsschwierigkeiten, Allergien u.v.a.
Bei Elektrosmog unterscheiden wir zwischen

  • natürliche Strahlung: das magnetische Gleichfeld der Erde und das elektrische Gleichfeld unserer Umwelt
  • künstlich erzeugten Wechselfeldern aus der Elektroinstallation und der Telekommunikation. Dabei unterscheidet man zwischen magnetischen und elektrischen Wechselfeldern sowie elektromagnetischer Strahlung, bei der elektrische und magnetische Felder verkettet sind.

Die genannten Felder und Strahlen können von erfahrenen Messtechnikern erkannt, gemessen, beurteilt und vermindert oder gar eliminiert werden. Bei einer solchen Messung wird ein Protokoll erstellt, aus dem die gemessenen Werte, die verwendeten Messgeräte sowie eventuelle Maßnahmen zur Verbesserung der Situation ersichtlich sind.

Alles ist Gift, es kommt nur auf die Dosis an. (Paracelsus)

Überblick über die verschieden Arten von Strahlen, Feldern und Wellen

1) Das natürliche magnetische Gleichfeld der Erde
Dieses natürliche Feld soll nicht verändert werden.

Veränderung/Erhöhung durch: magnetisierte Metallgegenstände (z.B. Federkernmatratzen, Bauarmierung, Heizkörper u.a.), Strahlenabschirmdecke.
Empfehlung: Das magnetische Gleichfeld lässt sich nicht abschirmen. Deshalb Abstand halten. Federkernmatratzen gegen metallfreie Matratzen auswechseln und Abschirmdecken entfernen.

2) Das natürliche elektrische Gleichfeld unserer Umwelt
Dieses natürliche Feld soll nicht stark verändert werden.

Veränderung/Erhöhung durch: Synthetik in Textilien (Vorhänge, Teppiche, Kleidung), lackierte Flächen, TV-Bildschirme, mangelnde Luftfeuchte, u.a.
Empfehlung: Natürliche Textilien und Kleidung verwenden, Bildschirme abschalten, Oberflächen wachsen oder ölen, relative Luftfeuchte über 50%.

Verschiedene Studien zum Thema Wertminderung von Immobilien im Zusammenhang mit in der Nachbarschaft befindlichen Elektrosmogquellen wie zum Beispiel Mobilfunk-Antennen, kommen zu dem Schluss, dass es teils erhebliche Wertminderung und Mietbeeinträchtigungen betroffener Objekte gibt.

3) Das elektrische Wechselfeld (50 Hz) unserer Stromversorgung Spannung 230V – 380.000V

Ursachen: Hochspannungsleitungen, Kabel und Geräte unter Spannung, Hausinstallation, Heizdecken u.a.
Empfehlung: Abstand halten, Hausinstallation mit guter Erdung, abgeschirmte Kabel oder Abschirmung mit leitfähigem Vlies oder Anstrich, Abschalten mit Netzabkoppler.

4) Das magnetische Wechselfeld (50 Hz)– Stromfluss unserer Stromversorgung (Ampere)

Ursachen: Hochspannungsleitungen, Zähler- und Verteilerkasten, Transformatoren aller Art (Radio, Ladegeräte usw.), einige Energiesparlampen, Elektromotoren, Induktionsherde und Elektroherde usw.
Empfehlung: Abstand halten, Transformatoren schaltbar machen. Das magnetische Wechselfeld kann nur aufwändig mit dem sog. MU-Metall abgeschirmt werden.

Elektrosmog oder E-Smog ist ein umgangssprachlicher Ausdruck für verschiedene, technisch verursachte, elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder. Der Begriff unterstreicht, dass diese Felder negative Auswirkungen auf Menschen und Umwelt haben.

5) Elektromagnetische Wellen, Felder und Strahlen
(20 KHz – 275 GHz)


Ursachen: Hochspannungsleitungen, Antennen und Umsetzer aller Art, Schnurlostelefone, Funkgeräte aller Art, Babyphone, Mikrowellengerät, Verstärker für Mobiltelefon, Wireless LAN, Bildschirme, einige Energiesparlampen u.v.a.
Empfehlung: Abstand halten, Telefon- und Internetverbindung mit Kabel verwenden, strahlungsarme Schnurlostelefone verwenden, Strahlen von Antennen und Umsetzern mit geeigneten Materialien abschirmen bzw. reflektieren.

Immobilien -Wertminderung durch Elektrosmog

Wer will schon unter einer Stromleitung leben oder eine Mobilfunkantenne als Nachbar haben? Mittlerweile sind die Menschen auch in unserem Lande sehr sensibel was das Thema Elektrosmog anbelangt. Sogar Schätzgutachten stufen betroffene Immobilien wertvermindert ein. Vor allem in Deutschland, aber mittlerweile auch in Italien, und besonders in Südtirol rückt dieser neue Aspekt möglicher Beeinflussungen auf Häuser und Grundstücke in der Nähe von Mobilfunkanlagen sowie Strommasten, ins öffentliche Licht. In verschiedenen Studien über Wertzuwachs/Wertminderung von Immobilien, welche sich in Nachbarschaft solcher Anlagen befinden, wird vor möglichen Wertverlusten gewarnt. Neben den gesundheitlichen Gefahren die von Elektrosmog nachweislich ausgehen können, ist mit zunehmender Technisierung mit einem Mehr an Elektrosmog zu rechnen. Dies kann bei Häusern, Wohnungen und Grundstücken in Zukunft zu starken Wertverlusten führen.
Dieser Thematik sollten sich Immobilienbesitzer rechtzeitig annehmen. Unser Tipp. Sich bei einem Neubau oder einer Sanierung über eventuelle Elektrosmog - Schutzeinrichtungen informieren. Verschiedene Unternehmen bieten Lösungen an.

Um Elektrosmog in den Griff zu bekommen ist es notwendig, die Messung und Beratung von ausgebildeten Messtechnikern (Baubiologen) durchführen zu lassen. Diesbezügliche Adressen erhalten Sie bei Arche B (www.archeb.org).
Elektrostress durch Elektrosmog ist nur eine der vielen Belastungen, denen wir ausgesetzt sind. Allerdings ist er messbar und meist mit geringem Aufwand zu minimieren.


Diesen Artikel finden Sie auch im gedruckten Baufuchs 2010


Fachautor

Matthias Bauer
Baubiologe IBN

Matthias Bauer

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